vt986
donnerstag abend um irgendwas vor 19uhr. auf dem band ein bisschen gemüse, ein apfel. sie: einen halbmantel in grauschwarz, schwarze, lange haare. vor ihr noch zwei personen. nach ihr ich.
sie dreht sich um. 'sie können ruhig vor, ich habe was vergessen.' sie geht. die schlange ist langsam. bis sie wieder zurück ist, ist sie gerade an der reihe. 'sie können trotzdem vor', bietet sie an. lehne dankend ab. sie legt das dunkelbraune paketband zu ihren sachen aufs band, zahlt, geht. auf dem parkplatz setzt ein alter, silbergrauer, verratzter vw irgendwas - ein polo vielleicht - zurück, wird abgewürgt. als ich dahinter stehe, startet er wieder und setzt mit schwung zurück. ich springe zur seite. die fahrerin erschrickt und würgt ihn wieder ab. es ist die frau von eben. sie lächelt, winkt entschuldigend, startet neu, fährt davon. freitag abend um 18uhrirgendwas. anderes ende der stadt. blinke rechts, vor mir ein verratzter alter vw in silbergrau blinkt links, wird abgewürgt. schaue genauer. tatsächlich, sie ist es, winkt entschuldigend nach hinten und biegt links ab. muss mich beim schicksal entschuldigen, falls ich dinge nicht verstehe, aber erst der tiefensinnige mann mit den brötchen, jetzt die zufallsbegegnungen mit verpeilt-o-woman - irgendwas sollte ich wohl erkennen, bitte noch zweidrei hinweise schicken. danke.
stefan
am
Samstag, 25. Februar 2012
um
09:53
nicht spannend
von zehn tassen kaffee runter auf zwei. dafür den kräutertee-verbrauch von null auf eine kanne hochgeschossen.
[jepp, bei sheens charly mit koks und whiskey als pendantischen ersatzstoffereien wäre das ne richtig coole geschichte, aber hollywood ist nunmal mehr als nur zwei kreuzungen weiter]
stefan
am
Dienstag, 21. Februar 2012
um
21:35
menschentierchen - sondersendung: männermenschentierchen
1.
es ist eine schmal gehaltene männertoilette. links sind drei pissoirs, rechts zwei toiletten. am ersten pissoir steht er, geschätzte anfang zwanzig. die hände hat er hinter dem kopf verschränkt. er steht mit etwas abstand vom pissoir, so dass man kaum an ihm vorbei zu den anderen pissplätzen kommt. er pinkelt aus der entfernung und wirkt mit sich zufrieden. entweder sein penis ist sehr klein, so dass er nur geradeaus pinkeln oder sehr lang, so dass er ihn ins becken aus der entfernung hängen kann. schaue nicht genauer hin, obwohl es interessant zu wissen wäre. 2. brötchen-theke im öko-superladen. er steht bereits vor der auslage als ich mich hinter ihm anstelle. die brotfachfrau ist am anderen ende der theke damit beschäftigt, käse zu verpacken. nach einer weile wirft sie einen blick in seine richtung 'und, schon entschieden?', fragt sie. 'nein, noch nicht', antwortet er. schaue selbst in die auslage und frage mich, was die entscheidung so schwer macht. ein paar körnerbrötchen, vielleicht drei verschiedene arten, daneben vier unterschiedliche süße teilchen, ebenfalls mit erhöhtem kornanteil. er grübelt, schaut sich jedes stück genau an. die verkäuferin blickt unregelmäßig rüber. wäre es zu unhöflich, mich vorab zu bedienen? ich weiß schon ziemlich genau, was ich möchte. aber das scheint gegen die regeln zu sein. er war schließlich auch zuerst da. nach fünf minuten ist er soweit. 'ich weiß es jetzt', erklärt er laut. ich versuche ironie, stolz, irgendein besonderes gefühl aus seiner ansage rauszuhören, aber da ist nichts. genauso blickt er auch: leer und teilnahmslos. dabei hatte er mich fast schon soweit, mich selbst zu mehr überlegungen des alltäglichen hinreißen zu lassen. sagt man schließlich so schnell und leicht, dass man die quarktasche und den einback haben möchte. aber stimmt das wirklich? tief innendrin? er zögert noch kurz, äußert dann aber seine bestellung. ein roggenbrötchen, nein, das obere, halbrechts hinten. genau. und ein... rhetorische pause... oder eine schnelle umentscheidung... nußgipfel. er dreht sich um und geht. und ich erkenne: doch nur ein idiot. 3. andere toilette, wieder die pissoirs. in der mitte pinkelt einer. links von ihm greift ein zweiter den oberen rand des pissoirs und beugt sich tief runter. sein kopf verschwindet im urinauffangbehälter und er übergibt sich lautstark. hinter ihm sind klassische toiletten, alle unbesetzt. 'hmm', meint der mittige, 'das habe ich jetzt auch noch nie gesehen.' stimme ihm zu, stelle mich einen halben meter vor das pissoir ganz rechts und verschränke die arme hinter dem kopf...
stefan
am
Dienstag, 21. Februar 2012
um
21:13
lieber lukas,
erst einmal vielen dank dafür, dass du mit deinem interview von der unsäglichen niederlage gegen den ha-es-fau abgelenkt hast. dadurch ist uns immerhin die nächste runde im spielchen 'sportdirektor stichelt gegen trainer, der dann wiederum gegen journalie und sportdirektor stichelt' erspart geblieben. das konntest du allerdings während des interviews bestenfalls ahnen, weil es dem spiel vorgelagert war. aber unter uns, man muss kein nostradamus in der näheren verwandschaft haben, um den grottenkick gegen die nordlichter vorauszusehen. deshalb nochmal: danke. ein bisschen erstaunt war ich aber trotzdem. 'haben die doch ein uraltinterview vom poldi rausgekramt', dachte ich mir beim blättern durch die bild-online. haben sie aber gar nicht. du hast nur ein interview mit nahezu identischem inhalt gegeben wie schon vor der winterpause und kurz nach der sommerpause und vor der sommerpause... das muss man dir lassen, wenn du einen blick auf die dinge hast, dann hast du den, da kann passieren was will. und recht hast du ja auch. beim effcee geht nichts. seit jahren schon. die eine crew arbeitet den mist der vorangegangenen auf, ohne wirklich nach vorne zu kommen, bis dann die nächste bande aufschlägt und weiterwurstelt. von bremerschen luxusverhältnissen ist der effcee soweit entfernt wie... du von einer professur. sorry, kleiner spaß. aber hast du denn damals tatsächlich geglaubt, was dir erzählt wird? was dir ein pleiten-exbvbzerstörer-meier an luftschlössern aufmalt? gib es zu, da war doch auch von deiner seite mehr wunschgedanken als vernunft im spiel. mit dem geld, das für dich gezahlt werden musste, hat das geld für den rest der mannschaft gefehlt. tragisch, aber erkennbar. und dein stern war damals nach der pleitenzeit bei den bayern auch nicht gerade einer supernova gleich am glühen. ich habe ökolampen nach dem einschalten heller strahlen sehen als deine karriere damals. jetzt hast du aber in dieser saison die kurve gekriegt. auch beimdankmitdem effcee. vertrag läuft 2013 aus, da kannmuss man als ambitionierter kicker auch über die domkante rausschauen. alles kein problem. aber dann spar dir doch die spielchen. ist doch ok, wenn du nochmal woanders dein glück probieren willst. immerhin ist dein linkes bein eine waffe. im ernst. würde chuck norris sein linkes bein verlieren, er würde sicherlich nur deines als ersatz akzeptieren. dann geh. ist doch super, wenn du den wechsel schon diesen sommer planst, damit der effcee noch bisschen sehr viel geld reinbekommt. werden dir doch die wenigsten übel nehmen. nur die pseudo-strategischen spielchen, die lass bitte sein. ist doch auch in deinem sinne. stell dir nur vor, du wechselt nach england, scheiterst dort wieder grandios und dann musst du wieder zurück nach köln... du machst es dir für diesen fall jetzt nur unnötig schwer, wenn du allen noch ein halbes jahr ans bein pinkelst... in diesem sinne, halt die ohren steif, die muskeln stabil und ansonsten so gut es geht die klappe (nett gemeint, echt) gruß aus der wohlwollenden ecke
stefan
am
Montag, 13. Februar 2012
um
19:25
konsum-scham
er würde das dann gleich komplett zahlen, erklärt er, nachdem ich die artikelnummern auf seinen beiden zetteln eingetippt und den lagerbestand geprüft habe. auf über achtzehnhundert euro beläuft sich die rechnung. er holt einen briefumschlag mit vielen zwanzigern und fuffzigern aus der jackentasche. müsste etwas mehr sein, vermutet er und hat recht. hundertundfünfzig euro erhält er von dem stapel zurück. ich gebe ihm die beiden lagernden artikel mit und verspreche, anzurufen, sobald der dritte, teuerste eingetroffen ist.
darauf habe ich sehr lange gespart, flüstert er, als er die beiden artikel greift. und wie er das so leise sagt, wird klar, wie mühsam das sparen war und wie wichtig das ist, dass er das jetzt bestellen konnte. fühle mich mit einem schlag traurig und schlecht, weil ich diese freude und wichtigkeit nicht nachvollziehen kann, weil wir ihm doch einfach nur ein paar unwichtige produkte für sein geld geben, die nichts wirklich besser machen. kann aber natürlich auch an den minustemperaturen liegen, dass das herz ab und an ein bisschen heftiger zittert.
stefan
am
Dienstag, 7. Februar 2012
um
20:08
drive
im föjetong über drive gelesen. er hat sich vor dem lichtspielpalast im ausscheidungsverfahren gegen 'mein ziemlich bester freund' - 'descendants' und schlussendlich auch kate beckinsale, die wieder diese coole, attraktive vampir-werwolf-sau mit extremstem blaufilter spielt, durchgesetzt.
das licht soll so toll sein, hat der mann oder die frau in der zeitung geschrieben. und der hauptdarsteller so schön. er/sie hat recht. und die musik ist auch super. sehr achtziger. aber gut. der film ist chillig, ruhig, schön, belanglos und schlagartig in wenigen momentan brutal und blutig. ein bisschen wie ... ja, wie ein quentin tarantino-film auf schwedisch. wenn sie quentin und schweden mögen, dann müssten sie diesen film lieben. [aus der rubrik: richtige filmkritiken sollen andere machen]
stefan
am
Dienstag, 7. Februar 2012
um
19:21
frieder
'friederle! friederle, mach nicht so wild!', blökt es von knapp fuffzig metern hinter uns. aus den augenwinkeln lässt sich eine ältere dame in knallig rotem mantel, hochsteckfrisur und für den acker komplett ungeeigneten stiefeln erkennen. friederle überragt nietzsche um einen halben kopf und scheint ein mischlingshund mit anteilen von wind- und wolfshund zu sein. der sichtbare teil seines fells zeigt sich als bunte mischung aus braun- und grautönen. der nicht sichtbare teil ist mit einer wolldecke bedeckt, die wiederum von einer kleinen version dieser plastik-überwürfe gehalten wird, die ich sonst nur von pferden kenne. friederle hat nur noch ein auge, wirkt aber davon unabhängig sehr begeistert angesichts der option, mit nietzsche spielen zu können, anstatt mit seinem frauchen über die wiesen spazieren zu müssen.
'friederle! friederle, komm mal hierher zur mami!' friederle - komm - mal - hierher - zur - mami. friederle macht keinen doofen eindruck, aber befehle, die über vier silben hinaus gehen, sind für hunde schwer bis unmöglich zu verstehen. aber selbst wenn er verstehen würde was seine hauseigene dauerquäke ihm hinterherruft, würde er vermutlich auf durchzug schalten. gehe selbst ohne auf ihr geschrei zu reagieren weiter. wollmütze und hoody-kappe, beides in schwarz und tief ins gesicht gezogen, sollten mit dem forschen schritttempo ausreichen, um einen kleinsprech mit der roten furie über friederle usw. nicht einmal ansatzweise ins rollen zu bringen. 'friederle! machst du jetzt pfui? nein, frieder, pfui machen wir nicht hier.' frieder scheißt im wahrsten sinne des wortes darauf, ob er hier pfui machen darf und setzt seinen haufen auf den acker. es folgt ein weiteres musterbeispiel an ineffektiver hundeerziehung - 'friederle! friederle, komm mal hierher zur mami! frieder! friederle, komm jetzt mal hierher zur mami! frieder, hierher zur mami. frieder!' irgendwann resigniert frieder. wahrscheinlich ist ihm bewusst geworden, dass es aus dem gefängnis, das eine laune der natur zu seiner heimat gemacht hat, kein entrinnen gibt. er bleibt mit mami zurück. nietzsche springt an mir vorbei voraus in den wald. er wirkt zufriedener als sonst.
stefan
am
Dienstag, 7. Februar 2012
um
18:35
bestechungsskandale, verschobene spiele und jetzt sowas...
stefan
am
Mittwoch, 1. Februar 2012
um
14:59
(Seite 1 von 1, insgesamt 8 Einträge)
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